Arno TagungGrüße und gute Wünsche
Rolf Becker

2020 – das erste Jahr seit langem, in dem wir uns nicht in der Kulturwerkstatt treffen können, um uns mit Veranstaltungen und in Gesprächen über Probleme zu verständigen die, von der Corona-Epidemie vorübergehend überlagert, sich längerfristig als existenziell erweisen werden: die weitgreifende ökonomische Krise, verbunden mit Sorgen um Arbeitsplätze, Mieten, Renten, gesundheitliche Versorgung, Betreuung von Kindern und Jugendlichen; die Rückwirkung von der Krise besonders betroffener Länder, ob in Afrika oder Nahost, die zu Flüchtlingsströmen führt und ihrer kalkuliert brutalen Abwehr, die die „Ferienparadiese“ der Ägäis, des gesamten Mittelmeeres, in Massengräber verwandelt – Martin Kolek kann darüber genauer berichten; die Gefahr weiterer und größerer Kriege, die mit dem Abgang von Trump keineswegs geringer wird, eher zunimmt. Und, und, und.

Dank Euch allen, dass Ihr Euch weiterhin mit diesen und vielen weiteren Fragen auseinandersetzt, der auch von Medien verbreiteten Oberflächlichkeit aufklärend entgegenwirkt – im Sinne auch derer, die wie Arno Klönne und Sabine Martiny nicht mehr bei uns sind.

Mit Erich Fried, aus seinen Texten gegen Krieg und Entfremdung, deren Vortrag wir nachholen werden:


Bevor ich sterbe

Noch einmal sprechen
von der Wärme des Lebens
damit doch einige wissen:
Es ist nicht warm
aber es könnte warm sein

Bevor ich sterbe
noch einmal sprechen
von der Liebe
damit doch einige sagen,
das gab es,
das muss es geben –

Noch einmal sprechen
vom Glück der Hoffnung auf Glück
damit doch einige fragen:

was war das,
wann kommt es wieder?

Gutes und Liebes Euch allen, „Mir lebn ejbig – Wir leben Trotzdem“, herzlich – Euer Rolf Becker